Hallo,
hiermit reiche ich eine aktualisierte Fassung des Antrags ein:
Hallo lieber Bundesvorstand,
hiermit stelle ich den Antrag, der Bundesvorstand möge beschließen dass
die Piratenpartei sich gegen die aktuellen Regelungen zu Ausgangssperren
im Infektionsschutzgesetz im Rahmen ihrer Möglichkeiten einsetzt.
z.B.
in dem man das Gutachten der GFF öffentlich begrüßt
oder mit einer Klage vor dem Bundesverfassungsgericht oder dem
Anschluss an eine Klage
Zur Begründung und öffentliche Argumentation soll auf das Gutachten der
GFF zurückgegriffen werden.
Stattdessen sollen effektivere Maßnahmen gefordert werden, die auch
wirklich einen Nutzen hätten: z.B. Einheitliche Quarantäne und
Test-Regeln oder ähnliche Maßnahmen, wie die die jetzt in Portugal zum
Erfolg geführt haben.
Anlage:
https://freiheitsrechte.org/home/wp-content/uploads/2021/04/GFF-Gutachten-Ausgangssperren.pdf
Begründung:
Bayern hat seit vielen Monaten Ausgangssperren und auch die anderen
Regelungen dort sind mit denen der Bundesnotbremse vergleichbar, eher
sogar härter.
Trotzdem hat Bayern mit die höchsten Infektionszahlen in Deutschland.
Dies zeuget, dass die Ausgangssperren, in der vorgelegten Form,
keinerlei Nutzen haben.
Gegen eine extreme Grundrechtseinschränkung, die den gewünschten Effekt
garnicht erreicht, sollten die Piratenpartei sich deutlich
positionieren.
Ein effektiver Lockdown wie in Portugal, der dann auch deutliche Effekte
zeigt wäre begrüßenswert.
Außerdem kann eine Ausgangsperre nur Ultima-Ration sein. Vorher müssen
mildere Maßnahmen wie Home-Office-Pflicht, FFP2-Maskenpflicht am
Arbeitsplatz, besser organisierte Kontaktnachverfolgung umgesetzt
werden.
Mit einer Ausgangssperre zwingt man die Opfer häuslicher Gewalt dazu,
bei dem Gewalttäter zu bleiben, sofern sie die Tat nicht sofort zur
Anzeige bringen möchten. Selbst wenn dies grundsätzlich ein wichtiger
Grund im Sinne des Gesetztes wäre, müsste der ja bei einer Kontrolle
nachgewiesen werden.
Dazu kommt noch die große Gefahr von Willkür, weil die Regeln viel zu
unpräzise sind.
Es muss doch für jeden klar erkennbar sein, was man jetzt darf oder
nicht und nicht auf den kontrolierenden Beamten ankommen, ob ein Grund
jetzt genauso gewichtigt ist wie Gassi gehen.
Eine Regelung anhand zu Inzidenzwerten bezogen auf die Landkreise führt
außerdem zu sehr problematischen Effekten.
Auf Helgoland gelten Ausgangsperren obwohl dort kein einziger
Corona-Fall vorhanden ist und niemand ohne Test und Quarantäne die Insel
betreten darf.
Wenn es in einer Kommune zu einem massiven Infektionsgeschehen kommt,
kann es sein, das es in der Nachbarkommune in einem anderen Landkreis
keinerlei Maßnahmen gibt, während im 50 km entfernten anderen Ende des
Landkreises Ausgangssperren verhängt werden.
Die Piratenpartei darf sich auch nicht von einer möglichen Zustimmung
von "der falschen Seite" abschrecken lassen. Wir waren auch gegen
Zensursulas Netzsperren, obwohl der Kampf gegen KiPo ja auch
grunssätzlich sinnvoll ist.
Statt "Löschen statt sperren" machen wir jetzte "NoCovid statt Menschen
auf unbestimmte Zeit einsperren ohne Nutzen".
Viele Grüße
Vincent